05.03.2021

ICH KÜNDIGE!

Sabine Muster, Musterstraße 1, 64283 Darmstadt

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Bad Job AG

Konfliktestr. 3

64283 Darmstadt

 

Kündigung meines Arbeitsvertrages

 

Sehr geehrter Herr Müller,

 

mit diesem Schreiben kündige ich mein Arbeitsverhältnis fristgerecht zum 30.04.2021.

Sie werden sich vielleicht fragen, was die Hintergründe dazu sind.

 

ICH KÜNDIGE!

Diese Frage habe ich mir auch häufig gestellt und die Antwort darauf ist alles andere als einfach. Doch ich versuche, dies zu erklären und auf Papier zu bringen.

Denn ich bin ganz sicher, dass ich mit meinen Erfahrungen nur eine von vielen bin. Die Beispiele, die ich hier aufliste, zeigen, wie absurd die Arbeitswelt von heute ist, in der sich viele täglich bewegen. Ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, dass vieles vielleicht auch mal hinterfragt wird.

Die ersten Anzeichen zeigten sich bereits beim Bewerbungsprozess. Wie jede ehrgeizige Kandidatin habe ich mich natürlich bestens vorbereitet. Ich konnte darstellen, wie die Spielregeln in einem Fußballspiel sind, Zahlenreihen olympiamäßig vervollständigen und wie am Schnürchen die Zahlen des Geschäftsberichts und die relevanten Fakten der Unternehmenswebsite herunterbeten.

Meinen Curriculum Vitae habe ich natürlich auf die Stellenanzeige maßgeschneidert angepasst. Und in den Interviews war ich so sehr darauf ausgerichtet, die Person darzustellen, die Sie vermutlich suchen, sodass Sie überhaupt keine Chance mehr hatten, die echte Person kennenzulernen, die Ihnen eigentlich in Realität gegenübersaß.

Stattdessen strahlte ich Ihnen als die hochmotivierte, dynamische, allzeit flexible, äußerst belastbare, kommunikationsstarke, teamfähige, erfahrene und gleichzeitig junge Persönlichkeit entgegen, die Sie sehen wollten und kam mir dabei vor wie eines der Stockfoto-Models, das man so auf der Karriereseite von Unternehmen sieht.

Bitte nehmen Sie es mir nicht übel: Es geht nicht darum, Sie als Vorgesetzter zu kritisieren, denn die Absurditäten der alten Arbeitswelt sind systemischer Natur.

Manche Unternehmen als Organisationskonstrukt scheinen bei Mitarbeitern geradezu groteske Verhaltensweisen hervorzurufen.

Was ich dabei meine, möchte ich gerne anhand eines Beispiels verdeutlichen:

Stellen Sie sich vor, Sie kommen morgens um 7:08 Uhr ins Büro und stellen fest, dass Sie heute der Erste sind. Eigentlich kein Problem. Sie könnten einfach ganz entspannt und ruhig ankommen, Ihre Bürotasche auspacken, sich einen Tee kochen und ganz gechillt mit der Arbeit beginnen.

Stattdessen sprintet man zum Schreibtisch, betätigt jeden Lichtschalter in Reichweite und startet den Laptop, während man mit der anderen Hand gleichzeitig wahllos Unterlagen auf dem Schreibtisch verteilt und nebenbei seine Jacke abstreift. Denn so kann man den Eindruck erzeugen, dass man schon seit langem anwesend ist. Kommen dann um 7:15 Uhr weitere Kollegen ins Büro, erinnert man diese mit einem subtilen „Mahlzeit“ an sein frühmorgendliches Engagement.

Doch warum machen viele das? Warum fühlt man sich zu so einem Verhalten gezwungen, wenn es für einen nicht hilfreich ist, seine Arbeitsaufgaben dadurch besser und schneller zu erledigen?

Warum verschicken viele Kollegen E-Mails vom Nachmittag erst am späten Abend, um zu zeigen, wie arbeitsbereit sie sind? Warum versieht man seine Termine im Outlook mit sehr bedeutend klingenden Titeln, um möglichst wichtig und beschäftigt auszusehen?

Warum benennt man nicht Lektionen, die man aus Fehlern und Scheitern gelernt hat, sondern verkauft sie auch noch als Erfolge, um die „Karriere“ nicht zu gefährden?

Eigentlich möchte ich nur gute Arbeit leisten und Mehrwert für die Firma stiften. Ich weiß, was ich kann und ich habe gelernt, mein Wissen und meine Leistung optimal abzurufen.

Leider wird mir das im Arbeitsalltag nicht gerade leichtgemacht.

Die Begeisterung für unser neues Großraumbüro kann ich zum Beispiel überhaupt nicht nachvollziehen.

Natürlich, die Kommunikationswege sind kürzer, man kann über den Tisch rufen, man ist nicht mehr so abgeschottet.  Das Unternehmen hat vor allem große Kostenersparnis bei der Miete.

Doch welchen Preis zahlt das Unternehmen dafür? Das konzentrierte und fokussierte Arbeiten fällt wirklich schwer. Außerdem traue ich mich nicht mehr, meine Kopfhörer aufzusetzen, weil man mir schon vorgeworfen hat, ich würde nur Musik hören, anstatt zu arbeiten.

Auch die Flucht ins Homeoffice hat so gewisse Tücken. Neulich wurde ich beim Arbeiten im „Café Produktiv“ in Darmstadt „erwischt“ und dafür scharf kritisiert. Dass ich in dieser Atmosphäre viel produktiver arbeite, interessiert wohl nicht und lässt mich zum Schluss kommen, dass auch im Homeoffice „Schreibtischpflicht“ herrscht. Hausarrest-Office also.

Glücklicherweise gibt es ja noch den Urlaub. Pure Erholung – wäre nicht der Stress davor, währenddessen und danach!

Und nein, wenn man um 20:27 Uhr noch im Büro sitzt, während alle anderen Kollegen bereits den Feierabend genießen, lässt ein „Aber machen Sie heute nicht mehr so lang“ die großen Stapel an Arbeit nicht verschwinden.

Dies ist ungefähr genauso hilfreich, wie das Rundschreiben der Geschäftsleitung, die als Konsequenz auf die große Zahl an Überstunden in der Abteilung ein Verbot von mehr als 30 Überstunden auf dem Zeitkonto verkündet hat. Wenn das Schiff untergeht, kann man ja einfach diesem verbieten, zu sinken…

In den Urlaub wird man herzlich verabschiedet: „Zur Not können wir uns doch bei dir anrufen, oder? Allein die Option, einen Telefonanruf aus dem Büro zu bekommen, erzeugt Stress. Außerdem fällt es schwer, sich am Strand zu entspannen, wenn man weiß, was man für Berge von Mails nach dem Urlaub bewältigen muss.

Seit 2019 sollte dann endlich Schluss sein mit all diesen Problemen, ein Kulturwandel wurde angekündigt im Unternehmen! Jetzt weht durch die Unternehmenshallen ein Hauch von Freizeit. Kickertisch, Sitzsäcke und Obstkörbe sollen die Wunderwaffe sein, um die junge „Generation Y“ anzuziehen. Bei der Veranstaltung der Personalabteilung hieß es beim Kick-Off, dass wir uns in einem „War for Talents“ befinden. Es wäre jetzt wichtig, sich voll auf die junge Generation auszurichten und deshalb werden jetzt auch keine Krawatten mehr getragen und man „duzt“ sich.

Ich frage mich, geht es darum, die geeignetsten Mitarbeiter zu finden oder die jüngsten? Und ganz nebenbei, ich habe als weibliche Fachkraft gar kein Interesse an Kickertischen und mich kann man auch nicht mit „zwanghaft gestalteten“ Teambuilding-Events auf der Go-Kart Bahn motivieren.

Ich brauche auch kein kostenloses Obst oder Wasser, sondern könnte mir das jederzeit selbst kaufen.

Wichtig ist mir, dass ich Wertschätzung erfahre, dass ich ICH sein kann in der Arbeit, dass ich regelmäßig unterstützendes Feedback von meinem Vorgesetzten bekomme, dass meinem Vorgesetzten meine berufliche und persönliche Entwicklung wichtig ist, dass ich gute Leistung erbringen darf, ohne mich 50 % meiner Arbeitszeit um das Selbstmarketing und Netzwerken kümmern zu müssen, um beruflich weiterzukommen.

Nun sitze ich an diesem Abend an meinem Laptop, bevor ich Feierabend mache und habe sogar noch ein schlechtes Gewissen, das Kündigungsschreiben während der Arbeitszeit zu verfassen. Aber im Grunde genommen gehört es zur Arbeit, denn ich hoffe, dass dieses Schreiben Sie dazu bringt, in Zukunft etwas im Unternehmen zu verändern.

Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass vielleicht auch Sie selbst einige Beispiele aus Ihrem eigenen Arbeitsalltag kennen, die die aktuelle absurde Arbeitswelt weiter verdeutlicht.

Vielen Dank für die erfahrungsreiche Zeit im Unternehmen!

Wie sagt man so schön: Ich wünsche Ihnen für die berufliche und persönliche Zukunft alles Gute!

Mit herzlichen Grüßen,

Sabine Muster

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Na …, hast du dich und deinen Berufsalltag darin irgendwie „wiedergefunden“ ....???

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ÜBER MICH:

Jahrgang 1978. Verheiratet. Ich habe langjährige Erfahrung in diversen Positionen im Personalmanagement in einem internationalen Konzern, u. a. als Interimspersonalleitung, bin von der IHK zertifizierter Business Coach und habe bereits vielen Menschen geholfen, berufliche Erfüllung, Sinn & Leichtigkeit zu finden.

Meine Leidenschaften: Die Welt entdecken. Das Leben genießen. Meditation. Yoga. Gutes Essen. Lachen. Latinomusik. Freunde.

Meine Persönlichkeit: Empathisch. Mit Gespür und Intuition für Menschen, Talente & Möglichkeiten. Herzlich. Positive Einstellung. Kosmopolitin. Offen. Zielorientiert. Mit großen Visionen.

Meine Werte: Selbstbestimmung. Gesundheit. Verlässlichkeit. Loyalität. Achtsamkeit. Authentizität. Begeisterung. Dankbarkeit. Empathie. Entscheidungsfreude. Freiheit. Gelassenheit. Menschlichkeit. Wertschätzung. Wohlstand. Work-Life-Balance. Innovation. Inspiration. Intuition. Leidenschaft. Leichtigkeit. Offenheit. Optimismus. Ruhe. Unabhängigkeit. Verantwortung. Vertrauen. Zielstrebigkeit.

Mein tägliches Ziel: Glück und Gesundheit. Darauf achte ich sehr!

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